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Das historische

Schützenfest Stadthagen

Stadthagen feiert seit über 600 Jahren das „historische“ Schützenfest

Das Schützenfest in Stadthagen ist auf das Jahr 1395 (bzw. 17 Jahre früher / oder 15 Jahre später) zurückzuführen.

Stadthagen feiert das 3. älteste Schützenfest in Niedersachsen.

Organisiert und getragen von der Stadt Stadthagen, dem Schützenbund und dem Förderverein.

Definition „historisch“: Das Wort „historisch“ weist lediglich auf ein Ereignis oder eine Begebenheit hin, die eine geschichtliche Veränderung herbeiführte.

Zahlreiche Veränderungen im Zuge der Zeit

Im Jahre 1395 hatte Stadthagen ca. 2.000 Einwohner.

Das Schützenfest geht bis in das Jahr 1395 (+/- 15/17 Jahre) zurück.

Ursprünglich gab es kein Rottfrühstück, geschossen wurde noch vor dem Aufstehen und dann ging es zur Arbeit.
Es durfte nur der mitschießen, der Grundbesitz innerhalb der Stadtmauern hatte.
Der Schütze mit dem „Besten Schuss“ wurde als Belohnung, bis zum nächsten Jahr von der Steuer befreit 1684 – 1914.

In Stadthagen wurde seit jeher das Schützenfest von der ganzen Bevölkerung, d.h. von den Bürgerinen und Bürgern der Stadt getragen.

  1. Ursprünglich fand die Schützenfeier alljährlich zu Pfingsten statt
  2. Mit Armbrust auf den Schuttenvogel (Nachbildung eines bunten Papageis, als sog. Frühlingsbote) in 30 m Höhe. Der Schütze mit dem „Besten Schuß“ bekam eine Armbrust
  3. Die erstmalig aufgeführten Kosten für die Schießhütten sog. Loven (Lauben) sind auf das Jahr 1400 zurückzuführen. Die Kosten dafür, wurden von der Stadt übernommen.
  4. Ab 1520 wurde mit Feuerrohr (Schüttenrohr) geschossen – der Schütze mit dem „Besten Schuß“ bekam ein Gewehr
  5. Ab 1571 wurde auf eine Scheibe statt einem Vogel geschossen
  6. Das Schützenfest wurde in den Monat Juli verlegt
  7. Aus dem Gehrock wurde der Anzug
  8. Die Rotts der Anwohner waren nach Strassen eingeteilt, deren Wohnhäuser alle in dem vom Wall angrenzenden Areal standen.
  9. Die Schießordnung besagte Nüchternheit und Mäßigkeit. Laut Schützenverordnung trafen sich die Bürger um 5.00 Uhr morgens vor dem Haus des Rottmeisers, um sich der Nüchternheit und Mäßigung zu befleissigen und abends um 10.00 Uhr war Ende. Wer keine Häuser hatte oder Fremder war, durfte nur auf die Nebenscheibe schießen. Das Fest dauerte einen Tag.
  10. 1787 erlaubte eine Frau, die Landesmutter und Fürstin Juliane, nach 21 Jahren Pause wieder das Feiern des Schützenfestes.
  11. So sollten die Schützen mit Tressenhüten erscheinen, Ober- und Untergewehr
  12. Das Gesetz lautete: Nüchtern schießen, danach Bier trinken – sonst Arrest
  13. Schützen erhielten Freibier, Tabak und Pfeifen im Rathaussaal
  14. Bis Anfang 1800 konnten Bürgerinnen, zumeist Witwen, durch von ihnen gewählte Vertreter beim „Freyschießen“ beteiligen und damit auch den „Besten Schuß“ erringen konnten.
  15. 1841 das Fest wurde auf zwei Tage erweitert
  16. 1845 durften die jungen Bürger erstmals mit eigenen Chargierten und Rottmeister mitmarschieren, wenn sie Söhne von Bürgern aus Stadthagen waren. Diese baten dann darum, eine Schärpe zu tragen und mitzuschießen. Die neue Verordnung verlangte Kleidröcke: Kolonne 1: schwarze Kleidröcke und Kolonne 2: blaue Kleidröcke
  17. Die jungen Brüger feierten mit in den anderen Rotts.
  18.  1850 kam der Ausmarsch zu Pferd hinzu
  19. Bis 1863 durften nur Hauseigentümer auf die Bürgerscheibe schießen. „Man dürfte die Bürger, die kein Haus haben, aber nicht schlechter stellen“, war die Aussage des damaligen Bürgermeisters. Die Steuerfreiheit fiel weg, es gab dann eine Prämie für den besten Schuss
  20. 1866 Anfrage erstmalig ein Karussell hinstellen zu dürfen
  21. 1867 gab es bereits zwei Losbuden, zwei Schießbuden und ein Karussell.
  22. 1868 neues Gesetz beim Freischießen und Nichttänzer dürfen das Tanzzelt ohne Eintritt betreten
  23. Es folgte der Bau der Festhalle, damit nicht mehr in Zelten gefeiert werden musste.
  24. Ab 1898 Lindenrott: Erstmals sind die Bewohner von St. Annen und den angrenzenden Straßen mitmarschiert. 1899 spielte dort erstmals eine Damenkapelle und es gab ein Kinderschützenfest.
  25. Wohnende Juden hatten nicht die gleichen Rechte. Ab 1849 Gleichberechtigung der Juden und 1912 ein Jude als Rottmeister des Fürstenrotts
  26. Ende des 19. Jhr. entstanden außerhalb der alten Stadtumwallung weitere Rotts, wie z. B. das Lindenrott, 1913 das Rott Windmühlenstr. und das Rott Habichhorster Str.
  27. Nach dem 1. Weltkrieg war es verboten echte Waffen mitzuführen – seit 1922 wurden Holzgewehre getragen.
  28. Seit 1924 spielt die Feuerwehrkapelle für die Jungen Bürger
  29. 1924 öffentlicher Aufruf in Zeitungsanzeige, daß die jungen Leute von Stadthagen herzlichst eingeladen sind, sich zahlreich in den Rotts einzufinden
  30. 1933 richtet der Festausschuss einen Aufruf an die Bürgerschaft, sich an dem Fest zu beteiligen: „Im Interesse der Einheitlichkeit und im Hinblick darauf, dass unser altes Schützenfest ein Fest der gesamten Bürgerschaft ist, bei dem von jeder Standes-, Klassen- und politische Unterschiede nicht zutage treten, bitten wir alle Teilnehmer am Ausmarsch tunlichst im schwarzen Anzug und hohen Hut zu erscheinen. Wo ersterer nicht vorhanden ist, ist dunkler Anzug erwünscht.“
  31. 1951 marschiert erstmalig das Enzer Rott mit
  32. Bis 1960 stand auf der alten Fahne der II. Quartierschaft: „Der Bürgerwehr von den Bürgerfrauen“. Diese wurde 1961 ersetzt:“Stadthäger Bürger alt und neu, bewahret weiter eure Treu“ und steht für die Integretation von Alt- und Neubürgern sowie Gästen.
  33. Seit 1978 haben die jungen Bürger ein eigenes Rott. Rott 1: Junge Bürger Oberstadt und Rott 2: Junge Bürger Unterstadt.

Zusammengefasst aus der Chronik: Oh Hannes wecken Haut! Von Heinrich Munk

2024: Erstmalig dürfen Frauen ein eigenes Rott gründen und in

2024: öffentlich am Sonntag den 16.06. mitmarschieren und schießen.

Auszug Stadt Stadthagen

Das Üben mit der Waffe, um die Stadtmauern zu verteigen, hat seinen Sinn verloren. Unsere heutigen Rottfeiern haben einen anderen, einen besseren Sinn bekommen.
Wenn sich heute die Rottbrüder in ihren besten Anzug, mit Zylinder und Holzgewehr ausgestattet, in ihren Rott vereinen, werden bei fröhlichen Gesang und Vorträgen manche Mauern aus Vorurteilen, Reserviertheit und Gegensätzen abgebrochen.
Immer wieder versichern neu hinzu gekommene Rottbrüder:“Ich kam als Gast und ging als Freund!“

Auszug Schützenbund Stadthagen

Für die Schützenbrüder gilt das Jahr 1862 als eigentliches Gründungsjahr des Vereins, der sich heute Schützenbund nennt.
In den 17 Paragraphen umfassenden Statuten des „Schützenvereins zu Stadthagen“ – das Dokument trägt das Datum 6. November 1863 – heißt es unter Paragraph 1 wörtlich:“ Der Schützenverein hat den Zweck, sowohl die Schießübungen zu fördern und seine Mitglieder im Schießen zu vervollkommen und dadurch zugleich dem städtischen Schützenfeste – Freischiessen – eine ständigere Gesellschaft und größere Beteiligung zu sichern, als auch namentlich durch seine öfters geordnete und ehrenvolle Vereinigung eine größere Annäherung der verschiedenen Stände unter den Einwohnern hiesiger Stadt anzubahnen und bei denselben den Sinn fürs Gemeinwohl mehr zu wecken und zu nähren.“

Schießbedingungen Historisches Schützenfest / s.a. Amtspforten-Rott

Jeder Stadthäger Bürger, mind. 21 Jahre alt, der Donnerstag und Freitag mit ausmarschiert, darf schießen.
Definition Stadthäger Bürger: seit mind. 3 Monaten Hauptwohnsitz in Stadthagen.

Die Nicht-Stadthäger Bürger dürfen auf das „Gäste Ehrenschild“ schießen.

Die kommenden Schützenfest Termine:

2024: 12.06. – 16.06.
2025: 18.06. – 22.06.
2026: 17.06. – 21.06.
2027: 23.06. – 27.06.

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